CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) by Tom Bale

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) by Tom Bale

Autor:Tom Bale [Bale, Tom]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2013-12-16T00:00:00+00:00


56

Stemper blieb auf seinem Posten bis kurz vor neun, als ein Jaguar XK neben dem BMW einparkte. Die Qualität des Fuhrparks ließ ihn vermuten, dass das Geschäft offenbar boomte, der Finanzkrise zum Trotz.

Nach dem Jaguar und dem eleganten Kostüm zu urteilen, handelte es sich bei der Frau vermutlich um die Firmeninhaberin, Teresa Scott. Leider bot die Website kaum Informationen über das Team, bis auf ein paar qualitativ dürftige Gruppenfotos. Vielleicht achteten ja Makler, selbst wenn sie im Mietsektor tätig waren, besonders darauf, in der Öffentlichkeit nicht erkannt zu werden.

Nachdem sie ihren Wagen abgeschlossen hatte, nahm die Frau Zigaretten und ein Feuerzeug aus ihrer Handtasche und zündete sich eine an, während sie auf den Hauseingang zuging. Sie nahm einen gierigen Zug, stieß die Tür mit dem Fuß auf und begann mit jemandem im Büro zu sprechen – vermutlich mit der Asiatin, da Stemper sonst niemanden hatte hineingehen sehen.

Während sie die Asche auf den Gehsteig schnippte, ging ihr Blick die Straße hinunter und verweilte ein paar Sekunden auf seinem Wagen. Stemper ignorierte sie und setzte sein fiktives Telefonat fort, bis eine volle Minute verstrichen war. Dann ließ er den Motor an und fuhr davon.

Er parkte am Bahnhof, nahm seinen Aktenkoffer und ging die Queens Road hinunter. Unterwegs kaufte er sich den Argus, und in der Western Road fand er ein Café, wo er einen Cappuccino trank und die Zeitung durchblätterte.

Die Phantombilder waren eine Enttäuschung. Auf den ersten Blick fiel ihm das Ungefähre, das Fremdartige auf, das niemals auf irgendein lebendiges Wesen passen würde. Die Beschreibungen der Bedienung waren da viel hilfreicher.

Er trank seinen Kaffee aus, ging in die Herrentoilette und schloss sich in einer Kabine ein. Mit dem Aktenkoffer auf den Knien setzte er sich auf den Deckel und klebte sich mit Mastixgummi einen gepflegten Schnurrbart aus echtem Menschenhaar an. Dazu setzte er die Brille auf und überlegte noch einen Moment, ob er falsche Zähne einsetzen sollte, beschloss dann aber, dass das zu viel des Guten wäre.

Er schlenderte die North Street hinunter und traf pünktlich um zehn am Immobilienbüro ein. Beide Autos standen noch da, und es war noch eine etwas bescheidenere Peugeot-Limousine dazugekommen. Als er auf der Höhe des Erdgeschossfensters ankam, sah Stemper einen Mann auf einer Schreibtischkante hocken. Doch er war Mitte vierzig, mit schütteren blonden Haaren und mächtigem Bierbauch. Sicherlich keiner der beiden Männer aus dem Pub.

Nachdem er die Mietangebote im Fenster studiert hatte, ging Stemper hinein. Der Mann telefonierte mit einem Handy, seine Körperhaltung ließ vermuten, dass er nicht lange bleiben würde. Teresa Scott telefonierte ebenfalls und massierte dabei ihre Wange, als ob sie sich von dem Gespräch ablenken wollte.

Blieb noch die Asiatin. Sie stand auf, als er näher trat, und schenkte ihm ein knappes, professionelles Lächeln.

»Guten Morgen. Was kann ich für Sie tun?«

»Ich habe eine Beförderung in Aussicht, und wenn ich den Posten bekomme, müsste ich für mindestens sechs Monate nach Sussex ziehen. Deswegen wollte ich mich einmal schlaumachen, was ich für mein Geld hier in der Gegend so mieten könnte – oder vielmehr für das Geld meines Arbeitgebers.



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